Prof. Dr. Rosemarie Lühr

Etymologisches Wörterbuch der deutschen Dialekte

Förderung: DFG
Mitarbeiter: Dott. Sergio Neri, Dr. Sabine Ziegler

Das EWDD ist ein von der DFG im Normalverfahren gefördertes Pilotprojekt, in dem die deutschen Dialekte erstmals einer umfassenden etymologischen Untersuchung unterzogen werden. Dabei gehen die Bearbeiter vom Thüringer Dialekt aus, da dieser mitteldeutsche Dialekt durch seine zentrale Lage in der deutschen Dialektlandschaft auch oberdeutsche und niederdeutsche Merkmale hat und außerdem das als Datengrundlage dienende Thüringische Wörterbuch im Jahr 2005 abgeschlossen wurde. Im EWDD werden die Herkunft (Verwandtschaft mit Wörtern gleichen Ursprungs in germanischen, indogermanischen und unter Umständen außerindogermanischen Sprachen), Grundbedeutung, Wort- und Sachgeschichte, die semantische, morphologische, gegebenenfalls auch syntaktische und phraseologische Entwicklung der seit dem Mittelhochdeutschen in den deutschen Dialekten vorhandenen Wörter beschrieben. Die Einschränkung „ab dem Mittelhochdeutschen“ ist wesentlich: Am selben Lehrstuhl wird auch das EWA (Etymologisches Wörterbuch des Althochdeutschen) bearbeitet, das die ab dem Althochdeutschen bezeugten Wörter erfasst.
In der zweijährigen Pilotphase (Sept. 2004 – Aug. 2006) war der Untersuchungsgegenstand auf ausgewählte Wörter aus dem Wortfeld „Der Mensch in Haus und Hof“ beschränkt. Das Gesamtziel ist eine systematische etymologische Bearbeitung dieses Wortfeldes, die zu einer vollständigen, in sich geschlossenen Monographie mit Vorbildcharakter für weitere sprach- und kulturwissenschaftliche Forschungen im Bereich der Dialektologie führt.

Das Projekt wurde nach der zweijährigen Pilotphase von der DFG nicht mehr weitergefördert. Zahlreiche positive Rückmeldungen von Indogermanisten und Germanisten haben uns aber ermuntert, das Projekt nicht aufzugeben.

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